Pressebericht zum Eropafest 2009 in Kinrooi/B
28. - 30. August 2009KINROOI: Insgesamt 50.000 Schützen aus ganz Europa waren an den drei Tagen, an denen die EuropäischeGemeinschaft Historischer Schützen (EGS) ihr Schützenfest im belgischen Kinrooi (ProvinzLimburg) feierte, auf den Straßen von Kinrooi, in den Zelten auf dem Festplatz und an den Schießständen der EGS. Schützen aus neun europäischen Ländern in bunten historischen Trachten und Uniformen boten einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Traditionen des europäischen Schützenbrauchtums.
Die Bevölkerung von Kinrooi nahm die Gäste nicht nur freundlich auf, sondern feierte dieses große Fest, das nur alle drei Jahre an wechselnden Orten in Europa stattfindet, begeistert mit. Die Stimmung war an allen Tagen ausgelassen fröhlich. Eine wichtige Rolle spielte dabei sicher auch das phantastische Wetter. An allen Tagen strahlte die Sonne von einem weiß-blauen Himmel bei angenehmen
Schützenfesttemperaturen von wenig über 20° C. Die Organisatoren um Generalsekretär Peter-Olaf Hoffmann aus Dormagen konnten sehr zufrieden sein. Die Gäste allerdings auch, denn das Fest war perfekt organisiert. Alle Anstrengungen des Festkomitees unter Leitung des Kinrooier Bürgermeisters Hubert Brouns, das Fest reibungslos verlaufen zu lassen, waren von Erfolg gekrönt. Dazu trugen maßgeblich 1.300 Helfer aus allen Ortschaften von Kinrooi und Umgebung bei. Nur einmal sah man Schweißperlen auf der Stirn der Organisatoren. Das war beim Königsschießen. 372 Könige haben insgesamt am Wettbewerb um die europäische Königswürde und 155 Prinzen beim Schießen um den Titel des Europaprinzen teilgenommen.
49 Könige und 34 Prinzen hatten das Finale am Samstagnachmittag erreicht. Geschossen wurde dabei mit 16 kg schweren Traditionsgewehren mit einem Kaliber der selbst hergestellten Patronen von 19 mm auf die künstlerisch gestalteten Scheiben an den Schießbäumen. Doch die Scheiben wollten nicht so schnell fallen, wie von den Organisatoren geplant war.Mehr als eine Stunde länger als geplant dauerte das Schießen. Deshalb mussten Bischof Hurkmanns aus Hasselt und nahezu 10 Geistliche mit dem Beginn der Krönungsmesse warten, bis zuerst der neue Europaprinz nach 176 Schuß und dann der neue Europakönig nach dem 202. Schuß ermittelt waren.
Groß war der Jubel bei Sebastian Spille von der St. Hubertus Schützenbruderschaft Ermke, Bezirksverband Cloppenburg (D), als die Scheibe des Europaprinzen von der Stange fiel. Vor Überraschung bleich wurde der neue Europakönig Mario Geissler von der St. Sebastianus Bruderschaft aus Leutesdorf, Bezirksverband Linz-Neuwied (D), als nach seinem letzten Schuß die Scheibe im Wind zu Boden trudelte.
Beide erfolgreichen Schützen sind aus der Region 1, Deutschland nördlich des Mains und gehören dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS) an. Der der EGS nahestehende Ritterorden vom Heiligen Sebastian in Europa mit ihrem Großmeister SKuKH Karl von Habsburg, Erzherzog von Österreich, nimmt die Europaschützenfeste jeweils zum Anlaß, soziale und caritative Projekte der Festorganisatoren mit namhaften Beträgen zu unterstützen. Dies waren anlässlich des Europaschützenfestes in Kinrooi: ein Ackerbauprojekt Kesteprado in El Carmen, Peru, ein Hilfstransport für die Einrichtung eines Dispensariums in Conan, Rumänien und eine Hilfsaktion zum Brunnenbau der Salvatorianer in Kenia. Der Orden unterstützte die Projekte jeweils mit 3.333,33 €. Für diese Projekte spendete die Region 3 (Niederlande) zusätzlich insgesamt 500 € und die Region 4 (Belgien) insgesamt 1.100 € zusätzlich.
Darüber hinaus wurde mit den Kollekten der während des Festes gefeierten Messen das Missionarswerk in Kinrooi mit 1.379,89 € unterstützt. Für alle Projekte konnte so die stolze Gesamtsumme von 12.979,89 € zur Verfügung gestellt werden Am Festzug durch Kinrooi-Molenbeersel am Sonntagmittag nahmen ca. 10.000 Schützen teil, die begeistert umjubelt wurden.
Es wurden länderübergreifende Freundschaften über die Festtage geschlossen und in einem waren sich alle mit dem Präsidenten der EGS, Charles-Louis Prinz von Merode einig: es war ein gelungenes völkerverbindendes Fest und ein Wiedersehen gibt es spätestens 2012 in Tuchola (Polen), wo das nächste Europaschützenfest stattfindet.
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