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Geschichte der Bruderschaft

Am 16.12.1934 fand unter der Leitung des damaligen Dechants, Pfarrer Franzen, die Wiedergründung der St. Hubertus Schützenbruderschaft Rheinkassel, Langel und Kasselberg statt. Seinerzeit ging man davon aus, dass das ursprüngliche Gründungsdatum im Jahre 1888 liege. Dies wurde durch die noch lebenden Mitglieder der alten Bruderschaft, die Schützenbrüder Theodor Schwedt und Wilhelm Schiefer, bezeugt. Sie waren es auch, die in dieser Gründungsversammlung, an der 46 katholische Männer und Jungmänner teilnahmen, das älteste noch vorhandene Zeugnis aus dieser Zeit, die Schützenfahne von 1888, übergaben.
Zum ersten Vorsitzenden wählte man Wilhelm Beenen. Die weiteren Vorstandsmitglieder waren: Pfarrer Franzen als Präses, Hugo Krings als Kommandant, Paul Lersch als Kassierer, Joh. Weber als Schießmeister, Hans Knott als Schriftführer und Matthias Weber als Jungschützenführer. Das erste Schützenfest wurde am 14.07.1935 gefeiert. Der Übergangskönig und Ehrenvorsitzende Theodor Schwedt wurde beim ersten Königsschießen durch Heinrich Schmitz abgelöst. Tellkönig wurde Theodor Otto.

Durch den Zweiten Weltkrieg ruhte in der Zeit nach 1939 das Vereinsleben und lebte erst im Jahre 1948 wieder auf. Da zunächst noch keine Feuerwaffen zugelassen waren, schoß man den Königsvogel mit Pfeil und Bogen aus. Seit der Aufhebung des Verbots wird das Königsschießen wieder mit der Donnerbüchse ausgetragen.

In den siebziger Jahren erhielt die Bruderschaft aufgrund intensiver geschichtlicher Nachforschungen die Bestätigung, dass ein wesentlich älteres Gründungsdatum anzunehmen ist. Nach einer alten Urkunde im Kirchenbuch von Reusrath wurden dort im Jahre 1468 für verschiedene Sprengel (Amtsgebiet eines Pfarrers) Betbruderschaften gegründet. Hierin sind die Pfarrer von Rheindorf, Rheinkassel (früher Rinkassel), Monheim, Reusrath, Leichlingen, Opladen, Bürrig, Wiesdorf und Lützenkirchen erwähnt. Nach der Entstehungsgeschichte der Schützenbruderschaften kann unterstellt werden, dass diese Bet- und Schutzbruderschaft Vorläufer der heutigen Schützenbruderschaft war. Diese Annahme wird dadurch erhärtet, dass die Bruderschaften des frühen Mittelalters, wie z.B. die Pestbruderschaften, als die Vorgänger der späteren Schützenbruderschaften angesehen werden. Leider sind die Archive der alten Pfarren, wenn überhaupt noch vorhanden, sehr unvollständig. Die meisten Nachforschungen zur Unterbauung der Gründungsdaten verlaufen negativ, weil Kriege, Plünderungen und Brände die Archive vernichtet haben. Von diesen Unbilden blieben auch die Kirche und das Pfarrhaus von Rheinkassel nicht verschont. Was aus früheren Jahrhunderten herübergerettet werden konnte, fiel der Zerstörung des letzten Krieges anheim.

Besondere Verdienste um die Rekonstruktion der Vereinsgeschichte hat sich der im Jahre 1975 verstorbene Ehrenbrudermeister Michael Reiff erworben. Insbesondere seinen Recherchen ist es zu verdanken, dass die Bruderschaft im Jahre 1968 ihr 500-jähriges Jubiläum feiern konnte. Das unter sehr großer Anteilnahme und Resonanz durchgeführte Jubiläumsschützenfest stellt ohne jeden Zweifel einen der wesentlichen Höhepunkte in der Geschichte der Bruderschaft dar.

Heute gehören dieser Gemeinschaft aktive und fördernde Mitglieder an. Nach wie vor ist die Bruderschaft bemüht, getreu ihrem Leitsatz "für Glaube, Sitte und Heimat" ihren Auftrag zu erfüllen. Das ist heute sicherlich ungleich schwieriger als vor vielen Jahren, denn unsere Gesellschaft hat allein schon in dieser relativ kurzen Zeitspanne wesentliche Veränderungen erfahren. Kritischer als je zuvor setzen sich viele Menschen mit ihrem Glauben auseinander, und die daraus vielfältigen Fragen machen der Kirche arg zu schaffen. Nicht zu übersehen ist auch die sich im Lauf der Jahre ergebende geänderte Auffassung von Sitte und Moral. ja, sogar der Heimatgedanke erhält, angesichts eines zusammengewachsenen Europas, einen weitergehenden Horizont.

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