ERZBISTUM KÖLN

Reglement  der Ritterschaft vom Heiligen Sebastianus in Europa    [pdf]

Das Plenum der Ritterschaft vom Heiligen Sebastianus in Europa erlässt als Ausprägung der im Statut hinterlegten Aufgaben und Ziele dieses Reglements. Seine verbindlichen Bestimmungen sollen inhaltlich Orientierung geben und auch organisatorisch dazu beitragen, dass aus Anspruch und Auftrag der Ritterschaft sich ihre Mitglieder der Erfüllung konkreter Aufgaben erwachsen und das ritterliche Selbstverständnis der christlichen Gemeinschaft gestärkt wird.

 

Anspruch

Die Ritterschaft versteht sich als christliche Verbindung unter dem Dach der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS), die Stifter und Träger der Ritterschaft ist. Grundlegend für das Selbstverständnis der Ritterschaft sind ihre christlichen Wurzeln, ihre besondere Bindung an die katholische Kirche, ihre Verbundenheit mit dem Hause Habsburg und die Ausrichtung auf den das ritterliche Leben bestimmenden Wahlspruch

 
 PRO  DEO  -  PRO EUROPAE CHRISTIANAE UNITATE  -  PRO  VITA

FÜR GOTT  -  FÜR EIN VEREINTES, CHRISTLICHES EUROPA  -  FÜR DAS LEBEN

 

Aufgabe

Die Ritterschaft will in zeitgemäßer Form in Übereinstimmung mit der katholischen Kirche die Werte des christlichen Abendlandes in Europa erhalten und verteidigen. Sie tritt aus christlicher Überzeugung  atheistischen Strömungen entgegen und bekämpft durch gelebten Glauben die geistigen, ethischen und kulturellen Zerfallserscheinungen unserer Zeit.

 

Die Ritterschaft sieht sich in der Tradition der christlichen Ritter,  strebt die Anerkennung  durch die katholische Kirche als katholischer Verband an und fördert in diesem Rahmen die ökumenische Gesinnung.

 

Die Ritterschaft tritt nach dem Vorbild des Heiligen Sebastianus aus der Kraft des christlichen Glaubens für die  Pflege und Erhaltung der europäisch-christlichen Kulturgemeinschaft ein.

 

Die Ritterschaft fördert Demokratie, Freiheit und Toleranz und wendet sich gegen Intoleranz und Totalitarismus und verpflichtet ihre Mitglieder zum europäischen Engagement sowie zu Ritterlichkeit, Brüderlichkeit, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe im eigenen Volk und in der europäischen Völkergemeinschaft.

 

Die Ritterschaft fordert und fördert das brüderliche Miteinander der europäischen Völker und trägt damit zu einer dauerhaften, Völker verbindenden Freundschaft in Europa bei.

 

Die Ritterschaft fördert und unterstützt die sozialen, karitativen und wissenschaftlichen Aktivitäten der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen (EGS) und deren Mitgliedsvereinigungen.

 

Die Ritterschaft setzt durch eigene Glaubens- und Sozialprojekte Zeichen, die dem Wahlspruch „Für Gott, Für ein vereintes christliches Europa, Für das Leben“ glaubhaft Ausdruck verleihen. 

 

Auftrag

Artikel  1:

Das aktive Bekenntnis zum christlichen Glauben ist für jeden Ritter Voraussetzung für die Zugehörigkeit zur ritterlichen Gemeinschaft vom Heiligen Sebastianus in Europa. Festes Fundament der Ritterschaft ist der alle Christen verbindende Glauben an die Dreifaltigkeit Gottes.

 

Artikel  2:

Die Ritter sind verpflichtet, den ökumenischen Gedanken zu fördern.  Ihr brüderlicher Weg ist ausgerichtet auf das große Ziel der Einheit des Christentums.

 

Artikel  3:

Die Ritter verpflichten sich, nach bestem Wissen und Können am aktiven Leben in der Gemeinschaft der christlichen Gemeinden mitzuarbeiten und dort ihrem Stand und ihrer Ausbildung entsprechend ehrenamtlich tätig zu sein.

 

Artikel  4:

Die Ritterschaft vom heiligen Sebastianus in Europa ist parteipolitisch ungebunden und lehnt jede parteipolitische Arbeit im Rahmen der Ritterschaft ab.

 

Artikel  5:

Die Ritter vom Heiligen Sebastianus sind davon überzeugt, dass aus Erkenntnissen und Taten der gläubigen Christen während ihrer zweitausendjährigen Geschichte Werte hervor gegangen sind, für deren Erhaltung die Hingabe des ganzen Menschen notwendig ist. Evangelium und Verkündigung haben diese Werte gefestigt. Deshalb widersetzen sich die Ritter dem Zeitgeist, der den christlichen Glauben und die Würde des Menschen in all seinen Lebenslagen bedroht und verstehen sich als christliche Kämpfer für Glaube, Sitte und Heimat.

 

Die ritterlichen Tugenden: - Besonnenheit, Gerechtigkeit, Gehorsam, Glaube, Hilfsbereitschaft, Tapferkeit, Treue und Weisheit - sind das Leitmotiv für das Handeln der christlichen Ritter.

 

Artikel  6:

Die Ritterschaft steht als brüderliche Gemeinschaft jedem ihrer Mitglieder schützend und helfend zur Seite.

 

Artikel  7:

Die Ritter haben die Würde der Ritterschaft durch untadeliges Verhalten glaubwürdig zu vertreten und sich jederzeit im Einklang mit ihren ritterlichen Verpflichtungen und Würde zu verhalten.

Ihr Bekenntnis zur Gemeinschaft schließt die Verpflichtung ein, ihr zu dienen und sie gegen jede Gefahr von innen und außen zu verteidigen und den Glauben durch christliches Handeln vorzuleben.

 

Artikel  8:

Die Ritter vom Heiligen Sebastianus verpflichten sich zum öffentlichen Glaubensbekenntnis. Erst ihr Auftreten für den Glauben und die Kirche macht sie würdig, sich Ritter zu nennen und die Zeichen der Ritterschaft zu tragen. Zum ritterlichen Glaubensbekenntnis gehören das tägliche Gebet, der regelmäßige
Besuch von Gottesdiensten und die Bereitschaft, der Gemeinschaft der Kirche im Glauben zu dienen.

 

 

Ausprägung

Um das geistige Leben der Ritterschaft vom heiligen Sebastianus in Europa zu befördern, hinterlegt der Ritterrat als Richtschnur für das ritterliche Leben:

  1. das tägliche Gebet, vorzugsweise das „Vater unser“ zur Mittagszeit
  2. den Besuch der sonntäglichen und feiertäglichen Gottesdienstedie
  3. Ausrichtung von Besinnungstreffen in kleineren (regionalen) Gruppen der Ritterschaft
  4. das öffentliche Werben für den Glauben in privatem und beruflichen Umfeld
  5. die Übernahme von sozialer Verantwortung, vorzugsweise durch Mitwirkung bei Sozialprojekten (insbesondere der Schützenbruderschaften und –gilden)

 

Im Grundverständnis der Ritterschaft soll die Ehre, Ritter zu sein, bestimmt sein nicht von der bloßen Freude an der Auszeichnung, sondern vom Bewusstsein, dem heiligen Sebastianus im Glauben zu folgen.

 


 

Beraten in der Sitzung des Generalkapitels am 14.04.2012

 

Verabschiedet in der Sitzung der Plenarversammlung am 14.04.2012

 

Auf Empfehlung kirchlicher Würdenträger - nach eingehender Beratung im Generalkapitel am 03.05.2013 in Rom - in  nach Kirchenrecht angepasster Form erneut beraten im Generalkapitel am 17.08.2013 und verabschiedet am selben Tag durch die Plenarversammlung im Rahmen
der Herbsttagung.

 

Neuss/Dormagen, den 17.08.2013


 
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